Rezension: jQuery - Das Praxisbuch
Einer der großen Vorteile von jQuery gegenüber anderen JS-Frameworks ist die überaus umfangreiche Dokumentation, sowohl online als auch in Büchern. Allerdings ist die Auswahl an Büchern über jQuery auf Deutsch noch recht überschaubar – neben ein paar sehr speziellen Büchern und allgemeinen JS-Büchern, welche jQuery mit einbeziehen, gibt es bestenfalls eine Handvoll. Mit jQuery - Das Praxisbuch treten Maximilian Vollendorf und Frank Bongers an, diesen Umstand zu ändern.
Das 582 Seiten starke Werk ist etwas ungewöhnlich strukturiert: Auf den wohl unvermeidlichen einleitenden Teil, der auf knapp 50 Seiten erklärt, was jQuery überhaupt ist und wie man eine Entwicklungsumgebung dafür einrichtet, folgt zunächst eine wie eine Referenz aufgebaute Übersicht von gut 210 Seiten. Die Übersicht listet sinnvoll gruppiert und mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad alle Möglichkeiten, welche jQuery in Form von Selektoren, Funktionen etc. bietet, sowohl tabellarisch als auch anhand eines kurzen Beispiels illustriert. Erst danach folgt der ähnlich dimensionierte und aufgebaute Praxisteil, der neben gängigen Anwendungsfällen auch die Entwicklung eigener Plugins, jQuery UI und jQuery Touch behandelt. Ergänzend enthält das Buch einen (leider arg knappen) Abschnitt über Unit Tests sowie kurze Anhänge zu HTML, CSS und Javascript.
Durch diesen Aufbau bietet sich an, den Übersichtsteil je nach individueller Vorliebe zu überspringen, direkt im Praxisteil einzusteigen und bestimmte Dinge bei Bedarf in der Übersicht nachzulesen. Der Praxisteil ist leicht verständlich, ohne jeden Fachbegriff mit Gewalt eindeutschen zu wollen, und bietet eine angenehme Lernkurve, obschon ich den Eindruck habe, dass es jQuery-Einsteigern leichter fallen dürfte, die Beispiele nachzuvollziehen, wenn sie erst den Übersichtsteil studieren. Die Beispiele decken typische Anwendungsfälle ab, lassen stets Spielraum, zwecks Lernerfolg eigene Funktionalitäten hinzuzufügen, verweisen aber ggf. auch auf existierende Plugins, welche die Neuerfindung des Rades überflüssig machen können. Alles in allem also ein rundes, umfassendes Buch, welches bestenfalls blutigen Javascript-Anfängern eine Spur zu anspruchsvoll sein könnte.