7 Books Apart
Ich habe schon sehr lange vor, Rezensionen der Bücher aus der Reihe A Book Apart zu schreiben – mittlerweile umfasst die liebevoll gestaltete Reihe „Kurze Bücher für Leute, die Webseiten machen“ sieben Bände, ein achter (auf den ich für meinen Teil wahnsinnig gespannt bin, dazu später mehr) ist für 2012 bereits angekündigt.
Alle sieben Exemplare widmen sich in überschaubarer Länge (83 bis 150 Seiten) einem Thema aus dem Bereich Webdesign. Zielgruppe sind also ausdrücklich nicht Einsteiger, sondern Webworker, die bereits „im Thema“ sind und es auffrischen bzw. auf den aktuellen Stand bringen möchten.
Die Aktualität ist – wie immer bei Printerzeugnissen in unserem Bereich – natürlich so eine Sache, zumal die wirklich ansprechende, sorgfältig Gestaltung der Bücher eine zeitnahe Veröffentlichung schwierig macht.
Disclaimer: Ich besitze und kenne nur die Print-Versionen der Bücher, höre aber wundervolle Dinge über die E-Book-Ausgaben (PDF, ePub, mobi). Über ergänzende Kommentare zu diesen würde ich mich sehr freuen.
Zu den Büchern im Einzelnen:
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Jeremy Keith: HTML5 For Web Designers
leistet genau das, was der Titel aussagt. Es geht hier um den Teil von HTML5, den Designer benutzen: Medien-Elemente wie natives Audio und Video (aber auch
canvas
), neue semantische und Formularelemente. Mittlerweile stellenweise natürlich nicht mehr auf dem aktuellsten Stand, aber nach wie vor ein guter Schnelleinstieg in HTML5. -
Dan Cederholm: CSS3 For Web Designers
trifft eine gute, praxisorientierte Auswahl an Eigenschaften von CSS3, die zum Zeitpunkt der Erscheinens noch relativ „frisch“ waren und mittlerweile problemlos verwendbar sind. Dan zeigt anhand eines Demo-Projektes u.a. Transitions und Transforms, die Vewendung multipler Hintergrundgrafiken und Gestaltung von Formularen. In dieser Kompaktheit erstaunlich umfassend, aber natürlich ebenfalls stellenweise nicht mehr ganz up to date.
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Erin Kissane: The Elements Of Content Strategy
entlockte mit ein „Content was?“. Content Strategy ist ein recht junges Thema, das schwer eindeutig einzugrenzen ist. Es ist aber gar nicht Anspruch dieses Buches, es umfassend abzudecken. Es bietet vielmehr Denkanstöße und Techniken dazu, wie man die planvolle Strukturierung und Verwaltung (großer Mengen) von Inhalten angehen kann. Mir persönlich war das Ganze beim ersten Lesen einen Hauch zu abstrakt.
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Ethan Marcotte: Responsive Web Design
ist meines Wissens bis heute das einzige gedruckte Werk zu Responsive Web Design. Es erklärt nicht nur die drei Kerntechniken (flexibles Grid, flexible Grafiken, Media-Queries) anhand eines Beispielprojektes, sondern verdeutlich vor allem das für diese Technik notwendige Umdenken sehr klar. Wegweisend, auch wenn es mittlerweile Hilfstechniken gibt, die hier aufgrund des Erscheinungsdatums des Buches noch nicht angesprochen werden.
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Aarron Walter: Designing For Emotion
versucht sich daran, zu erklären, wie man über das Design einer Seite „den Menschen erreicht“, somit letztlich also eine Marke prägt und über psychologische Faktoren Erfolge erzeugt. Etwa so abstrakt, wie sich das anhört, ist das ganze Thema ohne die gut gewählten Fallbeispiele des Buches zu erfassen. Leider verliert es sich aus meiner Sicht sehr in diesen Beispielen, ohne wirklich konkret zu werden.
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Luke Wroblewski: Mobile First
leidet für meine Begriffe leider sehr unter der Kompaktheit des Buches. Mobile Webseiten und Apps sowie die Anforderungen der Benutzer an sie sind ein hochkomplexes Thema, zu dem man erheblich dickere Bücher schreiben könnte und sollte. Angesichts des explodierenden Markets für mobile Endgeräte ist aber auch Frage, ob man dieses Thema überhaupt in Buchform halbwegs aktuell erfassen kann – ich glaube: Nein. Als Einstieg geeignet, mehr jedoch nicht.
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Mike Monteiro: Design Is A Job
erklärt die geschäftlichen Aspekte des (Web-)Designs. Interessant sind dabei weniger die konkreten Inhalte (Akquise, Finanzielles, Rechtliches), die es behandelt (zumal diese mitunter ohnehin schwierig auf Deutschland oder Europa übertragbar sind), sondern vielmehr die grundsätzliche Einstellung zum Job, die dieses Buch (in unvergleichlich direkter, sehr unterhaltsamer Weise) vermittelt, die es wirklich lesenswert machen. Und natürlich ist es ein sehr beliebtes Thema, zu dem es viel zu wenig Literatur gibt.
Dazu soll noch im Jahr 2012 Jason Santa Maria: On Web Typography kommen, auf das ich sehr gespannt bin – Jason ist der kreative Kopf (nicht nur) hinter TypeKit, hat alle bisherigen Bücher der Reihe gestaltet und ist ein ausgewiesener Experte in Sachen (Web-)Typografie. Von Band 8 dürfen wir uns Einiges erwarten.
Fazit
Alle bisher erschienen Bände der Reihe eignen sich bestens als Schnelleinstieg in das jeweilige Thema, können es aber naturgemäß nicht allumfassend und auf dem ganz aktuellen Stand der Zeit behandeln. Die üblicherweise 18 US-Dollar (plus 9 US-Dollar Versand) bzw. 9 US-Dollar für die E-Book-Pakete sind sie in jedem Fall absolut wert, zumal A Book Apart diverse Rabattmöglichkeiten anbietet.